Feuerwehrleute leben mit
dem Leid. Tag für Tag sind viele der mehr als eine Million Einsatzkräfte
in Deutschland Zeuge menschlicher Tragödien. Solche Einsätze
belasten Helfer außerordentlich. Sie sollen nicht alleine bleiben
mit ihrem Schmerz und ihren Fragen: Die Stiftung »Hilfe für
Helfer« des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) und der DaimlerChrysler
AG nimmt jetzt ihre bundesweite Arbeit auf. Ihren ersten Workshop wird
sie in dem Ort abhalten, der durch das schwerste Zugunglück der Deutschen
Geschichte mit 101 Opfern traurige Bekanntheit erlangte: im niedersächsischen
Eschede (Landkreis Celle).
Der DFV, Spitzenverband
der deutschen Feuerwehren, und DaimlerChrysler hatten die Stiftung »Hilfe
für Helfer« im vergangenen Jahr beim Deutschen Feuerwehrtag
in Augsburg aus der Taufe gehoben. Jetzt haben sich im DaimlerChrysler-
Schulungszentrum in Gernsbach bei Baden-Baden die Organe der Stiftung konstituiert
und die Fachleute der Feuerwehr ihre ersten Projekte angeschoben.
Ein erster Workshop mit
Feuerwehr- Vertretern aller Bundesländer soll am 8. November 2001
in Eschede stattfinden. DFV- Vizepräsident Hans-Peter Kröger
erläutert dazu: »Alle Landesfeuerwehrverbände werden gebeten,
umgehend einen Beauftragten für die psychosoziale Notfallversorgung
zu benennen und zu entsenden.« Dabei soll eine Bestandsaufnahme der
bisherigen Betreuung seelisch belasteter Helfer gemacht werden, damit die
Konzepte weiterentwickelt werden können.
Aufgaben der Stiftung
Und dies will die Stiftung
»Hilfe für Helfer« leisten:
Welchen hohen Stellenwert
der Deutsche Feuerwehrverband der Aktion »Hilfe für Helfer«
beimisst, zeigt die hochkarätige Beteiligung in ihren Gremien. Der
Vorstand der Stiftung setzt sich zusammen aus DFV-Präsident GeraId
Schäuble, DFV-Vizepräsident Ralf Ackermann und Manfred Hommel
von der DaimlerChrysler AG. Der Stiftungsbeirat wird geleitet von DFV-
Vizepräsident Hans-Peter Kräger. Im Bei- rat sitzen Klaus Schultze,
Landesverbandsvorsitzender Brandenburg, Lars Oschmann, Landesverbandsvorsitzender
Thüringen, Günter Ultes für den Bereich der Zustifter, Winfried
Völker von der DaimlerChrysler AG, Feuerwehrpastor Frank Waterstraat
und Michael Riggert, Vorsitzender des DFV-Fachausschusses Sozialwesen.
Weitere Mitarbeiter der Stiftung sind Dr. Jutta Helmerichs (Einsatznachsorge
Eschede), Kreisbrandmeister Gerd Bakeberg (Landkreis Celle) und Paul Freches.
(-sö-)
Aus: Deutsche Feuerwehr-Zeitung, Offizielles Organ des Deutschen Feuerwehrverbandes, S. 677, Juli 2001
Beilage der BRANDSCHTZ 7/2001